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Ein frohes, hoffnungsvolles und glückliches Osterfest

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Wbg Rathaus 03 2020.2 v1

wenn wir zurzeit aus unseren Häusern und Wohnungen schauen, uns in den Gärten aufhalten oder auf den Balkonen oder Terrassen verweilen, zeigt sich die Natur von ihrer frühlingshaften Seite. Schafbach und Hülsbach sind – frei nach Goethe – bereits seit Wochen vom Eis befreit und selbst wenn manche Nacht auch noch kalt und frostig ist, so wärmen uns doch die bereits zur Kraft gekommenen

Sonnenstrahlen. Farbenfroh stehen Narzissen, Hyazinthen und Krokusse in den Beeten und auf den Wiesen, die Hecken erstrahlen an vielen Stellen im Gelb der Forsythien. Unterdessen ist die frühlingshafte Luft erfüllt von dem Gezwitscher der Vögel. Alles zieht uns in dieser Zeit nach draußen in die wiedererwachte Natur. Alles ist auch bereitet für das bevorstehende Osterfest.

In diesem Jahr werden die feierlichen Ostergottesdienste allerdings nicht stattfinden oder nur virtuell vor dem Fernseher erlebbar sein. Die mancherorts durchgeführten Osterfeuer sind abgesagt, wie auch der Osterbrunch im Kreise der Familie und Freunde in den örtlichen Lokalen. Viele Bekannte, die wir nur selten und meist an den hohen kirchlichen Feiertagen in unserer Heimat wiedertreffen, werden in diesen Tagen nicht anreisen und das Wiedersehen muss auf später verschoben werden. Traditionell ist die Osterwoche ohnehin immer eine Reisezeit. Viele besuchen in den Osterferien weiter entfernt lebende Verwandte oder freuen sich über den Besuch der Kinder und Enkel aus anderen Regionen unseres Landes. In der besonderen Situation dieses Osterfestes sind wir allerdings dazu aufgerufen, diese Reisen auf eine Zeit nach der Krise zu verschieben und gerade die Großeltern als Risikogruppe zu schützen. Auch ich bitte Sie, weiterhin Kontakte und Reisen im Sinne des Infektionsschutzes größtmöglich zu vermeiden.

Wbg Rathaus 03 2020.2 v1

Die alljährliche Reisewelle in die Skigebiete und an die Nordsee kann und darf an diesem besonderen Osterwochenende nicht stattfinden – auch wenn es uns bei dem herrlichen Wetter schwerfällt. Andererseits bleibt damit allerdings vielen von uns auch die leidige Tradition des kilometerlangen Osterstaus erspart. Die überwiegende Zahl der Osternester wird also in diesem Jahr in den eigenen Gärten und den eigenen Wohnungen versteckt und gesucht werden. Vielleicht bringt der Osterhase dem einen oder anderen ja auch neben Ostereiern und Schokoladenhase ein Geschenk für die Zeit nach dem Ende der Krise. Vieles von dem, auf was wir nun verzichten müssen, lässt sich nachholen und so sind sicherlich Gutscheine unserer heimischen Gastronomen und Einzelhändler ein schönes Versprechen auf ein gemeinsames Essen oder eine langersehnte Anschaffung in einigen Wochen. Melden Sie sich gerne telefonisch bei den jeweiligen Gewerbetreibenden und fragen Sie, ob die Möglichkeit besteht, Gutscheine zu erwerben. Damit helfen Sie auch schnell, unbürokratisch und direkt unseren Gaststätten und Geschäften in dieser schwierigen Situation.

Der traditionelle Osterspaziergang durch unsere Stadt ist unter Beachtung der Abstandsregeln selbstverständlich erlaubt. Die Stadt ist in den vergangenen Wochen vom städtischen Bauhof aufgeräumt und herausgeputzt worden. An vielen Ecken leuchtet bereits die Frühjahrsbepflanzung auf den städtischen Flächen. Viele Eigenheimbesitzer haben sich angeschlossen und in den vergangenen Wochen ihre Gärten hergerichtet, so dass unsere Stadt in frühlingshaftem Glanz erstrahlt. Auf dem Alten Markt ist auch in diesem Jahr wieder das Osterspiel des Verschönerungsvereins aufgebaut worden, was nicht nur Kindern leuchtende Augen bescheren wird, sondern auch ein fröhliches Zeichen der Normalität in dieser außergewöhnlichen Zeit darstellt. Meine sehr verehrten Mitbürgerinnen und Mitbürger, uns steht ein Osterfest bevor, dass besinnlicher und leiser sein wird, als wir es gewohnt sind. In diesem Jahr eben ohne ein buntes Gewimmel und Getümmel wie in den Straßen des Osterspaziergangs von Goethes Faust. Dennoch dürfen wir den Kern der österlichen Botschaft nicht vergessen.

An Ostern kehrt nach einer Zeit der Entsagung und der Einschränkung das Leben wieder zurück, die Hoffnung siegt über den Tod. Eine Rückkehr des Lebens und der Normalität, das wünschen wir uns in diesen Tagen sehnlichst. Lassen Sie uns weiterhin hart daran arbeiten, mit Disziplin die Kontaktbeschränkungen weiter befolgen, mit Dank und Anerkennung die Arbeit der vielen in den systemrelevanten Bereichen begleiten, mit Engagement das Wirken der ehrenamtlichen Helfer unterstützen und einander mit Verständnis begegnen. In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen von Herzen ein frohes, hoffnungsvolles, glückliches Osterfest und Gottes Segen. Bleiben Sie gesund!

Ihr

Janick Pape

Bürgermeister der Stadt Westerburg