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Häuschen am „Kälberborn“ wurde saniert und gestrichen

Stadtbürgermeister Pape freut sich über gelungene UmsetzungWbg. Stadt Kaelberborn 09 2020.02

Vor einigen Wochen wurde das runde Häuschen am „Kälberborn“, dem schmalen Fußweg von der Neustraße zur Oberstadt, renoviert und angestrichen. Jetzt strahlt es in neuem Glanz und lädt die Fußgänger zum Verweilen ein. Darüber freut sich auch Stadtbürgermeister Janick Pape, der dieser Tage die Baustelle besichtigte. „Im Frühjahr kommt noch eine

neue Bepflanzung hinzu“, sieht der Bürgermeister dem Abschluss der Arbeiten entgegen. Die gute Umsetzung ist durch die Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs erfolgt.
„Der Fußweg lädt nun wieder zum Flanieren und Verweilen am idyllischen Lauf des Mühlgrabens ein“, so der Stadtchef. Wie zu erfahren war, wurden einige Seitenteile des Häuschens, dass an die alten Fachwerkbauten erinnert, erneuert. Darüber hinaus bekam der attraktive Ruheplatz auch einen neuen Anstrich. Überdies wurden Umfeld und die Treppen hergerichtet. Bei schlechter Witterung schützt das Häuschen mit seinem runden Schieferdach Spaziergänger und Wander auch vor Regen.

Wbg. Stadt Kaelberborn 09 2020.02

Hintergrund
Der „Kälberborn“, auch als „Kump“ bekannt, war in früheren Jahren Jungviehtränke und ist seit dem frühen Mittelalter urkundlich bekannt. Eine ergiebige Quelle, aus der Hanglage kommend, fließt durch eine Steinrinne in den Mühlgraben. Der Mühlgraben ist eine Abzweigung des Schafbachs und versorgte die in diesem Bereich früher ansässigen Mühlen wie die „Lohmühle“ und die „Mühle im Sack“ mit dem nötigen Betriebswasser.

Wie Willy Mehr in seinem Bericht im Wäller-Wochenspiegel vom 25. Juli 1985 weiter beschreibt, entstand der heutige Weg wohl erst um 1840 als Fußpfad. Bis 1820 war die Stadtmauer mit ihren drei Toren noch im gesamten Bereich vom Gemündener- bis zum Mitteltor vorhanden. An der Ecke der „langen Mauer“ und der Mauer entlang des „Trotzenbergs“ befand sich am Eingang des heutigen Kälberborns – etwa am Beginn der Schaumgasse – ein runder Mauerturm. Bei den verheerenden Bränden der Jahre 1807 und 1819, die fast die gesamte Ober- und Unterstadt vernichteten, wurden die Mauern und Tore niedergelegt, da sie ein Hindernis bei der Bekämpfung des Brandes darstellten und ihre Bedeutung auch verloren hatten.

Der gesamte Komplex der Oberstadt wurde ebenso wie das Gebiet zwischen Schafbach und Hülsbach vollkommen neu gestaltet. Die Mauerreste dienten zur Auffüllung des Mauergrabens und zum Straßenbau. Als im Zuge der Errichtung der „neuen Straße“ 1840 auch die Volksschule aus der „Fuldschen Zigarrenfabrik“ in die Unterstadt verlegt wurde (heutiges Rathaus), bot sich den Schulkindern der Oberstadt das Fußpfädchen als willkommene Wegverkürzung an.