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Mit Graffiti-Projekt die Skaterbahn verschönert

Die Stadt Westerburg dankt den jungen Künstlern vom JUZ WesterburgWbg. Stadt Scaterbahn JUZ Graffiti 08 2021.01

Wie ansprechend Graffiti werden kann, das wurde in der vergangenen Woche an der Skaterbahn in Westerburg deutlich. Statt gewaltverherrlichenden Schmierereien und verfassungsfeindlichen Symbolen zieren jetzt farbenfrohe Objekte die Betongebilde. Dazu gehören unter anderem Blumenwiesen und Bäume, Schmetterlinge und auch Dinosaurier.


Das Jugendzentrum der VG Westerburg hatte Kinder und Jugendliche aus der Region im Rahmen einer Sommerferien-Aktion eingeladen, die Skaterbahn zu verschönern. Der Workshop begann am Montag zunächst mit der Besichtigung der Freizeitanlage, die sich gegenüber der Berufsbildenden Schule (BBS) befindet.
„Immer wieder wird die Skaterbahn besprüht. Doch die wild aufgetragenen Motive sorgen für Ärger und Beschwerden aus der Bevölkerung“, berichtete der Erste Stadtbeigeordnete Herbert Schmitz, der den Teilnehmern des Workshops vor Ort einen Besuch abstattete. So kam bereits vor einigen Monaten die Idee auf, die Skaterbahn zu verschönern. Zunächst wurde der Bauhof der Stadt Westerburg damit beauftragt, einen Grundanstrich aufzubringen. Somit hatte der Nachwuchs jetzt beste Voraussetzungen, seinen Ideen freien Lauf zu lassen. Da das JUZ bereits den Graffiti-Workshop geplant hatte, passte der Vorschlag der Stadt gut ins Konzept.

Wbg. Stadt Scaterbahn JUZ Graffiti 08 2021.01

Der Erste Stadtbeigeordnete Herbert Schmitz (rechts) dankte den Teilnehmern des Workshops für ihre farbenfrohen Graffiti-Malereien.

Erfahrung auf diesem Gebiet haben zwei junge freischaffende Künstler, die nun bereits zum dritten Mal in Westerburg den Graffiti-Kurs des JUZ leiten. Das ist zum einen Bastian Streller (32), der derzeit in Leipzig wohnt. „Mein Bruder wohnt in Kölbingen, wo wir auch in dieser Woche untergebracht sind“, berichtet der 32-Jährige. Seine Schwägerin ist Mitarbeiterin im JUZ und stellte seinerzeit den Kontakt her. Schon lange Zeit sei er künstlerisch engagiert, erzählt er. Beruflich ist er in der Dachbegrünung tätig, wo er auch gestalterisch agieren kann. Vor einigen Jahren lernte er Eric Münchow (30) kennen. Der gebürtige Dresdner wohnt derzeit in Hannover. Er ist Student und Kulturvermittler. Freiberuflich leitet er Kreativ-Workshops. Wie von den beiden zu erfahren war, können ihre Graffiti-Kunstwerke auch bald in Hannover und Leipzig bewundert werden.
Jugendliche wurden kreativ
Doch in Westerburg hielten sie sich mit der Sprühflasche zurück und ließen die Jugendlichen der Skaterbahn ihren „Stempel“ aufsetzen. Ihre Aufgabe war es, die jungen Kursteilnehmer anzuleiten und gegebenenfalls Kleinigkeiten nachzubessern. So hatten die Schüler die Möglichkeit, sich mit ihrem Namen oder mit einem Symbol auf den Elementen zu verewigen.
Es sei eine Herausforderung, eine solche Außenanlage zu gestalten, berichteten die beiden Kursleiter weiter. Die Motive müssten schließlich sowohl den Jugendlichen als auch der Kommune gefallen. Wie im Gespräch deutlich wurde, kommen da verschiedene Fragen auf: Was ist gewünscht? Was kann umgesetzt werden? Deshalb wurde dann auch zunächst nur geschaut, beraten und Ideen entwickelt. Dann ging es ans Zeichnen von Schablonen. Die Schablonen der Schmetterlinge und Dinosaurier fertigte Celine Neumann aus Kroppach. Die 14-Jährige war auch schon im letzten Jahr mit Begeisterung dabei. Ihre Tante Vanessa Neumann gehört – ebenso wie Hannah Horsch, Ramona Zirfas und Emma Loos - zum Team des JUZ. Begleitet wurde Celine von ihrer Freundin Emely-Sue Littau. „Hier kann man alles malen und es ist besser, als wenn man es illegal machen würde“, bringt es Julie Weber aus Seck auf den Punkt. Die 13-Jährige ist ebenso wie Niklas Kopp (12) aus Irmtraut zum zweiten Mal dabei. Zum ersten Mal hatte jetzt Maximo Yannik Schmalzel (14) aus Rennerod eine Sprühdose in der Hand. „Uns macht es mega Spaß“, sind sich die drei Schüler einig. „Weil es Spaß macht“, begründet auch Melvin Wollny (14) aus Rothenbach seine Anmeldung zum dritten Graffiti-Workshop des JUZ Westerburg. „Wir haben Teilnehmer aus den benachbarten Verbandsgemeinden wie Bad Marienberg, Hachenburg, Rennerod und auch Altenkirchen“, erzählt das JUZ-Team. „Somit sind wir hier in Westerburg das Zentrum für Graffiti“, scherzte Herbert Schmitz augenzwinkernd. Im Namen von Stadtbürgermeister Janick Pape dankte er allen Mitwirkenden herzlich für ihr Engagement und überreichte zur Belohnung eine Kiste voller Süßigkeiten.